Kloster St. Marienthal- Abteitreppe

Standort: Zisterzienserinnenkloster St. Marienthal- Abteizugang
Maße: H 2,44m  x B 1,93 m x T 6,00 m
Zeitraum: Juni / 2014 – April / 2015
Entstehungsjahr: nach 1623
Hersteller: vermutlich Werkstatt aus Klosternähe
Auftraggeber: Zisterzienserinnenabtei, Kloster St. Marienthal 1, 02899 Ostritz

Objektbeschreibung: Einarmig gerade Blockstufentreppe aus Eiche vom Kreuzgang in die Abtei und Klausur des Klosters St. Marienthal in Ostritz. Der Treppengang wird in Höhe der zweiten Stufe durch eine zweiflüglige Gittertür verschlossen. Die Treppe besteht aus 16 Stufen, welche durchschnittlich 1,93m lang , 32 cm breit und ca. 16 cm stark sind. Es wird ein Höhenunterschied von 2,44 m überwunden. Die Stufen sind holzsichtig. Die Stufen lagen vor der Restaurierung auf einem Gemisch aus Ziegeln und Schutt und waren an den Hirnenden eingeputzt. Auf der rechten Seite der Treppe befindet sich ein Handlauf. Das Alter der Treppe konnte aufgrund dendrochronologischer Untersuchungen auf ein Alter/ Fälldatum nach 1632 datiert werden. Die Gittertür besteht aus mehrfach überfasstem Nadelholz, hat zwei Flügel und einen Gitterbogen mit Kämpfer. Der rechte Flügel ist der Gehflügel. Der Kämpfer ist in die Seiten der Maueröffnung eingeputzt. Die seitlichen Rahmenteile sind mit Bankeisen befestigt und in den Kämpfer eingezapft.

Ausgeführte Arbeiten:

  • Die konservierten und restaurierten Holzblockstufen wurden beim Wiedereinbau auf eine speziell ausgeformte und fest auf den aus Ziegeln gemauerten Unterbau installierte Stahl- Substruktion (Werk- und Montageplanung) aufmontiert.
  • Die Abteitreppe ist jetzt luftumspült und funktional unabhängig vom beidseitigen Mauerwerk und der neu zu installierenden Treppenliftanlage.
  • Die ursprünglich niveaugleiche im Fußboden liegende Eichenbohle am Treppenantritt wurde durch eine Sandsteinplatte ergänzt.
  • Ebenfalls wurde die bearbeitete Gittertür leicht nach außen zum Kreuzgang hin versetzt, um notwendigen Platz für den Treppenlift zu gewährleisten.
  • Die 16 ausgebauten Blockbohlen wurden vor den Arbeiten gegen aktiven Holzschädlingsbefall begast.
  • Alle geschädigten Unterseiten und Randbereiche wurden gedünnt (mobiles Sägewerk) und mit Vollholz ergänzt.
  • Entfestigte, aber statisch nicht beanspruchte Bereiche wurden gesichert und mit Festigungsmittel behandelt.
  • Ausgetretene Bereiche wurden belassen. Große Fehlstellen und Risse auf den Trittflächen wurden formfolgend ausgesetzt und ausgespänt.
  • Die Hirnenden wurden beschnitten und neu angesetzt, um eine gleichmäßige Schattenfuge (5mm) zwischen Wand und Holzstufe zu gewährleisten.
  • Die Gittertür wurde demontiert und in die Werkstatt verbracht.
  • Die unteren Rahmenhölzer mussten ergänzt und dementsprechend die Flügel komplett demontiert werden.
  • Der rechte Gehflügelrahmen musste komplett ergänzt werden.
  • Am seitlichen rechten Rahmen wurde die Handlaufdurchführung zugesetzt.
  • Farbuntersuchungen, Musteranstriche und Neuanstrich der Gittertür und Montage mit Edelstahlankern.